Freitag, 15. Oktober 2021

Weiterentwicklung des Projektes in Uganda

Sozialstation, BBS Germersheim Wörth und Pflegeschule Kooki/Uganda kooperieren. Partnerschaftsvertrag unterzeichnet.

Einen „Tag der Freude“ nannte der Executive Director der Pflegeschule Kooki in Uganda, Father Dr. Rogers Birija, den Tag der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags am Donnerstag, 7. Oktober. Durch das Abkommen arbeiten die Pflegeschule, die Sozialstation Rülzheim-Bellheim-Jockgrim und die Pflegefachschule der Berufsbildenden Schule Germersheim/Wörth künftig enger zusammen. So sollen Mittel für die Schule in Uganda eingeworben werden; mittelfristig sind Auslandspraktika angedacht.

Die Vereinbarung hat zum Ziel, sich über die strukturellen Rahmenbedingungen der Pflegeausbildungsberufe am jeweiligen Standort via E-Mail und Online-Meetings auszutauschen, um das Verständnis für die unterschiedlichen Ausgangslagen der Ausbildungssituation in der Pflege zu schärfen. Zudem soll ein Informations- und Erfahrungsaustausch bei Fragestellungen zur theoretischen und praktischen Lernstoffvermittlung stattfinden.

Die Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und Uganda werden dabei in die Kommunikation einbezogen. Durch ähnliche Aufgabenstellungen soll Verständnis für die jeweils andere Seite aufgebaut und damit die sozialen und interkulturellen Kompetenzen gestärkt werden. Dazu tragen auch gegenseitige Auslandspraktika für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler bei, die mittelfristig stattfinden sollen. Die BBS Germersheim/Wörth wird über Benefizveranstaltungen außerdem Mittel zur finanziellen Unterstützung der Pflegeschule in Kooki einwerben.

Rahmenprogramm lässt keine Fragen offen
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Schulleiter Alexander Ott die Anwesenden und übergab das Wort anschließend an Martin Brandl, MdL. Er überbrachte Grüße von Dr. Thomas Gebhart, Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, und Landrat Dr. Fritz Brechtel, die beide ihre Unterstützung für das Projekt zum Ausdruck brachten und über den Fortschritt informiert werden wollen. Brandl selbst betonte, es sei sehr erfreulich, dass unsere Pflegefachkräfte direkt im Landkreis ausgebildet werden können. Bezüglich des Partnerschaftsvertrages sagte er: „Heute ist ein besonderer Tag durch die Partnerschaft mit Uganda und ich bin gespannt auf die Entwicklung dieser Zusammenarbeit.“

Dietmar Wehrmaker, Abteilungsleiter der BBS-Pflegefachschule, führte die Anwesenden anschließend durch die Räumlichkeiten der Schule und zeigte unter anderem auch die bald in Betrieb gehende „Smart Factory“, in der die Schülerinnen und Schüler den Umgang mit modernster Fertigungstechnologie lernen sollen. Lena Höffel, Schulformsprecherin Pflege, informierte danach über das Pflegeberufssystem in Deutschland und die Klassen am Standort Wörth, bevor sich die Teilnehmenden zu einer Kurz-Hospitation in den fachpraktischen Unterricht der Altenpflegehilfe begaben.

Gabi Xander-Decker, Geschäftsführerin der Sozialstation, stellte in kurzen Worten die Arbeit der Einrichtung vor, bevor Father Dr. Rogers Birija über die Entwicklung der Pflegeschule in Kooki berichtete. Der Bau, der inmitten der Corona-Pandemie 2020 begonnen worden sei, im März 2021 wurde er eröffnet und sei insgesamt fast fertiggestellt, so der Executive Director. Finanziert wurde der Aufbau unter anderem durch Spendengelder der Pfarrgemeinde Mariä Heimsuchung (Neupotz, Rheinzabern, Jockgrim, Hatzenbühl), der Studentenverbindung Winfridia Münster, dem Lions Club Ansberg, der Kirchengemeinde St. Johannes in Altenberge und dem Verein „Together – Hilfe für Uganda“.

Nach der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde durch Wehrmaker, den Vorsitzenden der Sozialstation, Matthias Schardt, und Birija bedankte sich Schardt für die interessanten Einblicke in die Lehre und Ausbildung der BBS. „Es war eine sehr bereichernde Erfahrung, nicht nur über die generalistische Ausbildung zu sprechen, sondern auch konkret zu sehen, wie diese Inhalte vermittelt werden. Darüber hinaus freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit der Pflegeschule in Kooki und sind überzeugt, dass beide Seiten davon profitieren werden.“

Gaby Xander-Decker